Opernhaus, Wuppertal

Achse der Kultur.

Im Wuppertaler Ortsteil Barmen konzentrieren sich die kulturellen Hochkaräter der Stadt rund um den Engelsgarten. An der Westseite des Parks befindet sich das Historische Zentrum mit dem Museum der Frühindustrialisierung sowie dem Engelshaus, in dem der kommunistische Philosoph Friedrich Engels (1820-1895) aufwuchs.

Nach Osten hin wird die Grünfläche vom Opernhaus begrenzt, der Hauptspielstätte der Wuppertaler Bühnen und des renommierten Tanztheaters Pina Bausch. 1905 im Jugendstil erbaut war das Opernhaus im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und in den Fünfziger Jahren wieder aufgebaut worden. 2003 musste es wegen Sicherheitsmängeln geschlossen werden. Die Stadt startete eine umfassende Sanierung und schrieb gleichzeitig einen städtebaulichen Wettbewerb zur Kulturachse Barmen aus. Oper, Historisches Zentrum und Nachbargebäude lagen bis dato wie unverbundene Inseln entlang der Friedrich-Engels-Allee und sollten nun in einen als Ensemble erlebbaren städtebaulichen Zusammenhang gebracht werden. Der Entwurf des siegreichen Büros Jensen Ingrisch Recke Architekten aus München zur Neustrukturierung des Terrains umfasste die Schaffung eines neues Opernvorplatzes und wurde parallel zur Sanierung des Opernhauses im Sommer 2009 fertig gestellt. Das gesamte Umfeld erhielt durch dreifarbig verlegte Pflastersteine der Firma Metten - auf rund 4.500 Quadratmetern wurde das Betonsteinpflaster „La Linia" verlegt - sowie eine neue Beleuchtung und Möblierung eine attraktive Gestaltung.

Die Grundidee der Architekten war, das historische Opernhaus als besonderes bauliches Element innerhalb des Ensembles hervorzuheben und stärker an den benachbarten Engelsgarten anzubinden. Dafür hatten sie eine Grundfläche aus hochwertigen Pflastersteinen vorgesehen, auf der die Oper als Objekt platziert wirkt und der Engelsgarten als Intarsie eingelegt erscheint. „Der neue Platz bewirkt eine unmittelbare Anbindung an das Historische Zentrum und schafft so einen Ort von zentraler Bedeutung für Wuppertal-Barmen", erklärt Architekt Johannes Ingrisch. Ihm war wichtig, dass sich der Steinbelag der Außenflächen von den gewohnten Gehwegbelägen abhebt und Opernhaus wie Engelsgarten als einheitlich gestaltete Fläche umfasst. „Dadurch erfahren auch die vormals vernachlässigten Seiten der Oper eine Aufwertung", so Ingrisch. Der Entwurfsplanung des Münchener Architekturbüros entsprechend entschieden sich das Ressort Stadtentwicklung und Städtebau der Wuppertaler Stadtverwaltung und das Verkehrsplanungsbüro Dorsch für das Betonsteinpflaster „La Linia" von Metten, das in zwei Formaten und den drei Sonderfarben Hell-, Mittel- und Dunkelgrau eingesetzt wurde.

„Der neue Bodenbelag sollte sich in Oberflächentextur und Farbigkeit seiner Umgebung anpassen, dem besonderen Charakter der denkmalgeschützten Oper entsprechen und gleichzeitig etwas Neues bewirken", berichtet Barbara Rekowski, Projektleiterin der Wuppertaler Stadtverwaltung. Ein weiteres Kriterium war die hohe Qualität und Langlebigkeit der Betonpflastersteine. „Die Flächen unterliegen einer intensiven Fußgängernutzung und müssen außerdem die Befahrbarkeit durch Feuerwehr, Reinigungsfahrzeuge und Schwertransporte bei Veranstaltungen ermöglichen", so Barbara Rekowski. Verlegt sind die Pflastersteine in den Formaten 60x40x12 cm sowie 60x40x18 cm in einem Reihenverband, der sich in seiner Ausrichtung an der Gebäudekante des Opernhauses orientiert. Das Verlegemuster verleiht der unregelmäßigen Geometrie der Fläche einen eigenen Rhythmus und erzeugt ein einheitlich fließendes Bild. An der Kopfseite betonen im Blockverband verlegte Natursteine den Eingangsbereich der Oper und dienen der besseren Orientierung. Diese stellen werkseitig eingefräste taktile Elemente auch für sehbehinderte Besucher sicher.

Über die Gestaltung von Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität haben die Architekten die Aufwertung des Opernbereichs und des Historischen Zentrums sowie deren gewünschte städtebauliche Verbindung über den Engelsgarten erreicht.

Bautafel

Projekt:

Opernhaus, Wuppertal

Farben und Formate:

La Linia Mittelgrau
Mittelgrau

60 x 40 x 12 cm 
60 x 40 x 18 cm 

La Linia Hellgrau
Hellgrau

60 x 40 x 12 cm 
60 x 40 x 18 cm 

La Linia Dunkelgrau
Dunkelgrau

60 x 40 x 12 cm 
60 x 40 x 18 cm 

Architekt:

Stadtplanung, Wuppertal

Fläche:

4.450 m²

Fertigstellung:

2011

Verarbeiter::

Haddick & Sohn GmbH & Co. KG, Borken

Wettbewerbsentwurf::

Jensen Ingrisch Recke Architekten, München

Gestaltung und Planung::

Ressort 101 Stadtentwicklung und Städtebau Stadtverwaltung Wuppertal

Galerie