Neue Mitte, Kelkheim

Identität schaffen im urbanen Raum.

Identität schaffen im urbanen Raum. Die Stadt Kelkheim liegt im Vordertaunus, rund zehn Kilometer westlich von Frankfurt am Main. Sie hat keinen gewachsenen Altstadtkern, sondern entstand aus der Zusammenlegung der Ortschaften Kelkheim, Hornau und Münster in den 1930er Jahren. Seitdem haben sich die drei ehemaligen Landgemeinden baulich immer stärker verzahnt; auch das benachbarte Fischbach schließt sich heute fast nahtlos an das Stadtgebiet an. Mit der „Neuen Mitte“ Kelkheim an der Frankenallee erhielt das Konglomerat von fusionierten Einzelorten nun einen zentralen, rund 2.000 Quadratmeter großen Markt- und Veranstaltungsplatz. Der architektonisch ansprechende Komplex mit Läden, Gastronomie, Serviceeinrichtungen und Stadtbibliothek gibt Kelkheim ein neues Gesicht – und der „künstlichen“ Stadt endlich eine eigenständige urbane Identität.

Das Büro Eling Architekten aus Lippstadt, Gewinner des 2005 ausgelobten Wettbewerbs, gruppierte drei Gebäuderiegel mit insgesamt 33.000 Quadratmetern Brutto-Geschossfläche um den neu geschaffenen Platz. Ein breites Angebot an Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und Cafés bespielt das Erdgeschoss der Gebäude. Die oberen Geschosse beherbergen großzügige Wohneinheiten, betreutes Wohnen und eine Seniorenresidenz. Als markantestes Bauteil schließlich schwebt in einem nur auf vier Stützen ruhenden weißen Riegel die Stadtbibliothek über der südlichen Marktplatzkante. Raum für Wohnen, Leben und Arbeiten sowie für ein integratives Miteinander von Generationen verbanden die Architekten gekonnt zu einem zeitgenössischen urbanen Umfeld.

Die neue Urbanität war auch die grundlegende Idee der Freiraumgestaltung. Das vom Frankfurter Garten- und Landschaftsarchitekten Claus Heide für die Platz- und Wegeflächen gewählte Pflastersystem La Linia von Metten in den Farbgebungen Dunkelgrau und Basaltanthrazit setzt ansprechende Akzente zu den hellen Fassaden der Bebauung. Als wesentliche Anforderungen an den Pflasterbelag hatten die städtischen Gremien definiert, dass der Platz von schweren Lieferfahrzeugen und Feuerwehr befahrbar ist, die Oberfläche darüberhinaus schmutzunempfindlich und leicht zu reinigen.

„Der Marktplatz in der Neuen Mitte bereichert unser städtisches Leben,“ so Bürgermeister Thomas Horn. „Das Pflaster wird täglich strapaziert und muss unserem Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt, der Kirmes und vielen anderen Freilichtveranstaltungen standhalten.“ Die pflegeleichte CleanTop®-Oberfläche des Pflastersystems La Linia war ein wesentliches Kriterium bei der Materialwahl. „Nachdem wir mit den Entscheidungsträgern der Stadt Kelkheim verschiedene Beispielbeläge der Firma Metten auf stark frequentierten Stadtplätzen und Fußwegen besichtigt hatten, waren alle Beteiligten von der außergewöhnlich hohen Qualität, der Schmutzunempfindlichkeit und der Ästhetik des Betonwerksteins beeindruckt“, so Claus Heide. Dem Planer gefällt außerdem, dass sich durch die verschiedenen zur Auswahl stehenden Steinformate Spannungsfelder erzeugen lassen, die im Zusammenwirken mit unterschiedlichen Farbstellungen ein großzügiges Gesamtflächenbild ergeben.

Bautafel

Projekt:

Neue Mitte, Kelkheim

Farben und Formate:

La Linia Dunkelgrau
Dunkelgrau

30 x 15 x 12 cm

60 x 40 x 12 cm

La Linia Basaltanthrazit
Basaltanthrazit

60 x 40 x 12 cm

Architekt:

ELING architekten, Lippstadt

Bauherr:

Hochtief Projektentwicklung GmbH

Fläche:

2.500 m²

Fertigstellung:

2008

Galerie

Die Qualität des Materials ist auch für Hans Wessing von der mit der Verlegung der Pflastersteine beauftragten Firma Immo Herbst ein entscheidender Aspekt bei der Ausführung derartiger Projekte. „Die termingerechte Anlieferung der Materialien, die hohe Maßhaltigkeit der Betonwerksteine sowie die kompetente Unterstützung der Bauleitung während der Bauphase durch die Firma Metten ermöglichten uns, den engen Bauzeitenplan einzuhalten, ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen,“ so Hans Wessing. Verleger, Garten- und Landschaftsplaner und die Architekten haben es gemeinsam mit der Hochtief Projektentwicklung als Bauherr und der Stadt Kelkheim geschafft, worauf die Bürger der Gemeinde mehr als siebzig Jahre lang warten mussten: Ein architektonisch anspruchsvolles Zentrum, das dem urbanen Raum eine markante Identität gibt – und den Menschen einen belebten Treffpunkt für das alltägliche Miteinander der Generationen.